Nachrichten > Zwei Publikationen mit Review-Preis ausgezeichnet
Lisa Giesselbach und Aisha Meriel Boettcher (v.l.), Foto: HS Gesundheit

Zwei Publikationen mit Review-Preis ausgezeichnet

Der Verein zur Förderung der Wissenschaft in den Gesundheitsberufen (VFWG) hat in diesem Jahr fünf wissenschaftliche Publikationen mit seinem Review-Preis ausgezeichnet. Gleich zwei davon stammen von Forscher*innen der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum.

Prämiert werden jeweils die besten Reviews zu interprofessionellen und interdisziplinären Fragestellungen im Forschungsfeld der Gesundheitsberufe.

Die Publikation „Identifizierung der Einflussfaktoren für die interprofessionelle Ausbildung“ befasst sich mit dem Themenfeld der Interprofessionellen Ausbildung (IPE) und ist im Rahmen des hochschulgeförderten Projekts „Interprofessionelle Identitätsbildung in den DACH-Ländern“ (IP-ID) entstanden. „Positionspapiere zu Interprofessional Education stellen fest, dass die zugrundeliegenden Einflussfaktoren für eine erfolgreiche IPE noch nicht vollständig verstanden sind“, sagt Marietta Handgraaf, Vorsitzende des IPE-Ausschusses der HS Gesundheit. „Dies ist jedoch notwendig, um Lehr-und Lern-Formate optimal gestalten zu können.“ Aus diesem Grund führten die Wissenschaftler*innen einen sogenannten Umbrella Scoping Review durch, um einen Überblick über nachgewiesene Einflussfaktoren für IPE zu erhalten. Zehn Studien wurden eingeschlossen und die identifizierten Einflussfaktoren den drei Kategorien Lernende, Lehrende und Institutionen zugeordnet. Die Kompetenz der Lehrenden und die Kombination von Lehrmethoden waren entscheidende Einflussfaktoren für eine nachhaltige interprofessionelle Lehre. Die Unterstützung der Lehr- bzw. Ausbildungsinstitution spielt dabei eine förderliche Rolle. „Die Übersicht der Einflussfaktoren kann nun zur Identifikation von Verbesserungs- und Veränderungspotenzialen und als Diskussionsgrundlage für anstehende Optimierungen in der IPE-Lehre verwendet werden“, so Marietta Handgraaf. „Weitere Förderfaktoren für eine erfolgreiche Implementierung von IPE sind die Unterstützung der Führungsebene sowie die Entwicklung und Integration von Schulungskonzepten für Lehrende.“

Der zweite prämierte Artikel trägt den Titel: „Digitale Ausbildung in den therapeutischen Gesundheitsberufen Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie“. Er befasst sich mit digital gestützter Lehre in den Gesundheitsfachberufen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie. Dazu wurden insgesamt 16 internationale Studien analysiert. Die Ergebnisse legen nahe, dass digitale Lehrkonzepte und -techniken einen positiven Einfluss auf den analytischen und praktischen Kompetenzerwerb von angehenden Logopäd*innen sowie Ergo- und Physiotherapeut*innen haben können. „Digitale Lehre ist inzwischen keine technische Neuerung mehr, sie ist angekommen an allen Lernorten. Sie hat Vorteile hinsichtlich der Vereinbarkeit von Leben, Lernen und Arbeiten, der Teilhabe am Lernen, sowie hinsichtlich der Entwicklung transformativer Fähigkeiten. Um diese Vorteile didaktisch für die therapeutischen Gesundheitsberufe nutzbar zu machen, haben wir mit diesem Review eine Übersicht erstellt“, erläutert Aisha Boettcher den Hintergrund der Publikation. „Angesichts der stetig wachsenden Bedeutung digitaler Lehr- und Lernkonzepte ist es wichtig zu wissen, welche Ansätze sich besonders für die therapeutischen Gesundheitsberufe eignen. Auf dieser Basis können wir die Didaktik unserer digitalen Lehrangebote sehr gut weiterentwickeln.“ Die Veröffentlichung entstand im Rahmen des Projekts „Basisstudium Gesundheitswissenschaften: digital – individuell – interprofessionell“ (BASTI), das von der Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ im Rahmen der Ausschreibung „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ gefördert wird.