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Teilnehmer*innen der HS Gesundheit: Linus Schmolling, Johanna Gerres, Franzsika Weber (Wissenschaftliche Mitarbeiterin), Emma Stanka, Juliana Dziurla, Prof. Dr. Christian Grüneberg (v.l.) und Aurelio Anastassiades (nicht auf dem Foto) > Foto: HS Gesundheit

Digitale Gesundheit in der Physiotherapie im Fokus

Physiotherapie-Expert*innen und Studierende aus sieben europäischen Ländern, darunter Finnland, Großbritannien, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Spanien und Deutschland, haben sich kürzlich in Estoril (Portugal) versammelt. Von der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum waren fünf Studierende und zwei Lehrende mit dabei.

Im Fokus stand dabei das durch António Lopes von der Essa School of Health Sciences of Alcoitão koordinierte Blended Intensive Program (BIP).

Das BIP „Digitale Gesundheit“, welches durch die EU zur Förderung des internationalen Austausches zwischen Online- und Präsenzlehre unterstützt wird, widmete sich der Integration digitaler Gesundheitstechnologien in die physiotherapeutische Versorgung. Dabei wurden drei zentrale Themen behandelt: die Integration von Assessments, Diagnostik und Intervention in das klinische Denken, Blended Care sowie die Bedeutung von Aktivität und Teilhabe im Patientenmanagement durch digitale Technologien.

Zu den Referent*innen gehörten Franziska Weber und Prof. Dr. Christian Grüneberg von der HS Gesundheit, die unter anderem ihre Forschungsergebnisse zu Blended Care und zur Förderung der Aktivität und Teilhabe durch Digitalisierung präsentierten. Franziska Weber stellte ihre Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus dem Versorgungskonzept zur Integration von persönlicher und digitaler Therapie vor und teilte Einblicke in einzelne Studien ihrer Promotionsforschung, die sie voraussichtlich 2025 abschließen wird. „Es ist schön zu sehen, wenn eigene Forschungsergebnisse direkt beim Nachwuchs der Physiotherapeut*innen ankommen und interessiert aufgenommen werden“, berichtete Franziska Weber.

Christian Grüneberg betonte die Bedeutung eines personenzentrierten Ansatzes als Kernelement der Versorgung und als übergeordnete Orientierung beim Einsatz digitaler Gesundheitsanwendungen und -technologien. „Die Chance liegt unter anderem in der Förderung der Selbstwirksamkeit der Patient*innen durch entsprechende Technologien. Allerdings bedarf es einer entsprechenden Veränderung des Rollenverständnisses der Patient*innen und Physiotherapeut*innen im Gesundheitssystem in Deutschland“, erklärte Grüneberg.

Das BIP-Programm bot den Teilnehmenden nicht nur Einblicke in zukunftsweisende Technologien und Methoden, sondern förderte auch praktische Lernerfahrungen, die das Verständnis für die Komplexität und die Möglichkeiten der digitalen Gesundheit erweiterten. Die während des Programms geteilten Erkenntnisse und Erfahrungen mündeten in verschiedene Zukunftsszenarien, die am Ende des BIP von den international zusammengesetzten Studierendengruppen vorgestellt wurden. Diese entwickelten Ideen zeigten den erfolgreichen Wissenstransfer der Studierenden auf, der für die Physiotherapiegemeinschaft insgesamt von großer Bedeutung ist und die weitere Forschung, Entwicklung und Integration von Technologien in die klinischen Praktiken vorantreiben wird.

„Nach der dreiwöchigen Online-Vorbereitungsphase für die Studierenden zur digitalen Gesundheit in der Physiotherapie hat die einwöchige Zusammenarbeit in Präsenz eine innovative und zukunftsorientierte Atmosphäre erzeugt, die unsere Forschungsschwerpunkte des Studienbereiches Physiotherapie der letzten Jahre sehr gut widerspiegelt. Wir blicken optimistisch auf die weitere Entwicklung und die nachhaltigen Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesundheitsversorgung und freuen uns, diese im Rahmen unserer Schwerpunkte Digitalisierung und digitale Rehabilitation weiterhin aktiv mitzugestalten“, so Grüneberg.