Studie zur ketogenen Diät legt vielversprechende Behandlungsoption dar
Eine neue Studie hat gezeigt, dass eine ketogene Diät (KD) bei Patient*innen mit Sepsis eine vielversprechende und unterstützende Behandlungsmöglichkeit darstellen könnte. Die Studie, die u.a. von Priv.-Doz. Dr. Tim Rahmel, Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum durchgeführt wurde, untersuchte die Auswirkungen einer kohlenhydratarmen Ernährung auf septische Intensivpatient*innen.
Die ketogene Diät ist eine auch in der Medizin zu therapeutischen Zwecken eingesetzte kohlenhydratreduzierte Ernährungsform. Hierbei wird die Kohlenhydratzufuhr vor allem von dem Zucker „Glukose“ so reduziert, dass der Körper beginnt, seinen Energiebedarf nicht aus Kohlenhydraten, sondern vorrangig aus Fett und zusätzlich im Körper aufgebauten namensgebenden Ketonkörpern zu decken, die als Ersatzstoffe für die Kohlenhydrate dienen.
Die Patient*innen erhielten entweder eine ketogene Sondennahrung oder ein speziell von der eigenen Krankenhausküche zubereitetes Krankenhausessen. Dieses war laut Herrn Dr. Rahmel eine besondere Herausforderung, da hier das wissenschaftliche Engagement nicht beim Personal auf der Intensivstation aufhört, sondern auch die großartige Unterstützung von Herrn Gerhold und seinem Team aus der Krankenhausküche erforderte. Durch die ketogene Ernährungsform zeigten die Patient*innen eine verbesserte Immunfunktion und stabilere Blutzuckerspiegel im Vergleich zur Kontrollgruppe. Zudem benötigten sie deutlich weniger Insulin und wiesen einen schnelleren Rückgang Ihrer Sepsis-assoziierten Organschädigung auf.
Die Studie ergab keine negativen Auswirkungen der ketogenen Diät und deutete sogar auf ein höheres Überleben nach 30 Tagen hin. Diese Ergebnisse legen nahe, dass eine ketogene Diät eine vielversprechende Behandlungsoption für Patient*innen mit Sepsis sein könnte.