Prof. Richard Viebahn in den Ruhestand verabschiedet
Prof. Dr. med. Richard Viebahn wurde am 4. September 2024 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung auf dem Campus des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum verabschiedet und sein Nachfolger Prof. Dr. med. Andreas Schnitzbauer eingeführt. „In 22 Jahren hat Prof. Dr. Richard Viebahn in rund 44.000 Operationen an diesem Haus vielen Patientinnen und Patienten nicht nur das Leben gerettet, sondern auch vielen neue Hoffnung und mehr Lebensqualität geschenkt.
Heute verabschieden wir, mit großem Respekt und großer Dankbarkeit einen exzellenten Spitzenmediziner des Verbundes in den Ruhestand,“ eröffnete Andreas Schlüter, Erster Hauptgeschäftsführer (CEO) der Knappschaft Kliniken GmbH und Aufsichtsratsvorsitzender der Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH, den Abend.
„Prof. Viebahn hat das Haus als Klinikdirektor und als Ärztlicher Direktor durch viele Unwegsamkeiten geführt. Dabei hatte er stets das Wohlergehen seiner Patienten und Mitarbeitenden als auch die Wirtschaftlichkeit des Krankenhauses fest im Blick,“ fasste Marco Kempka, Geschäftsführer der Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH zusammen und bedankte sich herzlich im Namen der Betriebsleitung.
22 Jahre war Prof. Richard Viebahn als Direktor der Chirurgischen Klinik und Leiter des Transplantationszentrums am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum tätig, von 2009 bis 2017 war er zudem als Ärztlicher Direktor verantwortlich und diente der Medizinischen Fakultät als Prodekan – jetzt verabschiedet sich Prof. Viebahn in den Ruhestand. Dass er trotz der widrigen Umstände unter Corona- Bedingungen und der schwierigen Personalsituation eine funktionierende Klinik an seinen Nachfolger Prof. Dr. Andreas Schnitzbauer übergeben kann, macht den 66-Jährigen besonders stolz.
Was Prof. Viebahn während seiner langen Tätigkeit in Bochum an medizinischen Glanzlichtern setzte, sind Meilensteine eines bemerkenswerten Lebenswerks. Zu seinen größten Erfolgen zählen die Gründung des ersten Darmkrebszentrums sowie der Aufbau des in NRW landesweit ersten Programms zur Blutgruppeninkompatiblen Nieren-Lebendspende. Hohen Stellenwert hat zudem das Zentrum für Speiseröhrenkrebs. „Dass es mit Hilfe der Knappschaft Kliniken gelungen ist, ein Ösophaguszentrum aufzubauen und damit das Gesamtportfolio der Klinik so zu gestalten, dass wir bei der Krankenhausreform großzügig berücksichtigt wurden, war ein enormer Schritt“, so Prof. Viebahn, der diese Erfolge als Ergebnis des vorbildlichen Teamgeistes am Knappschaftskrankenhaus sieht. „Ohne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der DNA des „Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer“ wäre die Arbeit viel schwieriger gewesen: Menschen, die seit 30 oder 40 Jahren hier arbeiten, sind der Kitt, der uns zusammenhält und unsere Verwurzelung in unserem Einzugsbereich sicherstellt. Am besten war, dass man fast alle für Innovationen begeistern konnte – Kompliment an unsere Pflege!“
Ganz oben in der Erfolgsbilanz von Prof. Viebahn steht der Ausbau des Transplantationszentrums. Mit seiner Gründung begann für Patienten, Krankenhaus und Träger eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte: Aus den Strukturen der Chirurgischen Universitätsklinik der Ruhr-Universität entwickelte sich das neue Transplantationszentrum innerhalb weniger Jahre zu einem Zentrum der europäischen Spitzenmedizin. Die Zahlen sprechen dabei für sich: Mit über 3.000 Organtransplantationen, darunter knapp 700 Doppeltransplantationen von Nieren und Bauchspeicheldrüsen zählt das Transplantationszentrum zu einem der „Leuchtsignale“ im Gesundheitswesen. Unter der Leitung von Prof. Viebahn sind im Transplantationszentrum in Bochum zwei Spezialgebiete in der Transplantationsmedizin weiterentwickelt worden: Doppeltransplantationen von Niere und Bauchspeicheldrüse sowie Nierentransplantationen. Er selbst hat in seiner Laufbahn rund 5.000 Organtransplantationen vorgenommen. Nicht weniger eindrucksvoll liest sich die Zahl der Operationen, die er am Knappschaftskrankenhaus insgesamt verantwortet hat: 44.000 waren es in den 22 Jahren, davon rund 10.000 Krebs-Operationen.
Mit seinem Ausscheiden wird Prof. Viebahn künftig zwar kürzertreten und sich mehr seiner Familie und seinen Hobbys widmen, der Medizin und dem Thema Organtransplantation wird er aber weiterhin verbunden bleiben.
Professor Dr. med. Andreas Schnitzbauer hat den Staffelstab übernommen und ist neuer Direktor der Chirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum. Professor Schnitzbauer ist ein national und international anerkannter Mediziner, der sich auf den Bereich der onkologischen Leber-, Pankreas-, Gallenwegs- und Transplantationschirurgie spezialisiert hat. In den vergangenen sieben Jahren war er als stellvertretender Direktor und leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt tätig. „In Bochum wollen wir ein großartiges Transplantationszentrum und eines der größten Pankreastransplantationszentren im Eurotransplantgebiet bleiben und zudem eine herausragende Rolle in der Krebschirurgie der inneren Organe spielen“, resümiert der 47-Jährige seine Wünsche zum Amtsantritt.
„Mit Prof. Schnitzbauer haben wir einen exzellenten und leistungsstarken Nachfolger für die Klinik gewonnen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und heißen ihn mit einem herzlichen ‚Glückauf‘ bei uns willkommen,“ sagt Prof. Dr. Holger Holthusen, Medizinischer Vorstand der Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH.