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Welche Chancen bietet die digitale logopädische Therapie in der Covid-19-Pandemie?

Das Institut für angewandte Gesundheitsforschung der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) führt aktuell unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Bilda, Vizepräsidentin für Forschung an der hsg Bochum und Logopädie-Professorin, eine bundesweite Umfrage zum Thema ‚Teletherapie in der Logopädie‘ durch.

„In der Covid-19-Pandemie haben sehr viele Logopäd*innen, die von jetzt auf gleich ihre Therapien nicht mehr in der Praxis anbieten konnten, auf digitale Angebote umgestellt. Welche Herausforderungen Logopäd*innen dabei zu bewältigen hatten und wie genau sie die Therapieinhalte in Teletherapie umgesetzt haben, möchten wir uns genauer ansehen“, erklärte Kerstin Bilda.

Die Befragungsstudie ist bis zum 29. Mai 2020 abrufbar. Um die Erfahrungen von Logopäd*innen bei der Umsetzung von Teletherapie zu erfassen, wird in der Umfrage danach gefragt, welche Chancen Logopäd*innen beim Einsatz von digitaler Therapie in der Logopädie sehen, welche Herausforderungen sie bei der Anwendung digitaler Therapie erleben, wie sie Therapieinhalte in eine Online-Therapie umsetzen und welche Anforderungen und Wünsche sie an digitale Therapiematerialien haben?

Bilda: „Besonders vor dem Hintergrund der Ergebnisse einer Umfrage der Berufsverbände in Kooperation mit der Humboldt-Universität Berlin sind diese Erkenntnisse von Bedeutung. Diese Umfrage ergab, dass innerhalb einer Woche 50 Prozent der 5074 befragten Therapeut*innen Videotherapien angeboten haben. Allerdings fanden nur 11 Prozent dieser Einheiten statt. Das sind interessante Zahlen, die wir gern näher beleuchten möchten. Die Zahlen spiegeln Hürden in der Umsetzung von Teletherapie wider, welche durch unsere Befragung konkretisiert werden sollen. Weiterhin werden Daten zur Einschätzung von Chancen, Akzeptanz und Usability der digitalen Therapie durch Logopäd*innen erhoben.“

Die Umfrage erfolgt anonym und dauert 15 bis 20 Minuten. Die Ergebnisse werden durch das Institut für angewandte Gesundheitsforschung der hsg Bochum ausgewertet. „Die Ergebnisse der Umfrage werden uns als Grundlage für zukünftige Empfehlungen für die Anwendung von Teletherapie in der Logopädie dienen, um diese patientenorientiert und nutzerorientiert zu gestalten“, so Bilda.