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Der neue Professor für Forschungsmethoden an der hsg Bochum, Dr. Marcus Kutschmann (Bildmitte), erhielt Ende 2019 im Beisein von Dekanin Prof. Dr. Heike Köckler (rechts im Bild) seine Ernennungsurkunde aus den Händen der damaligen hsg-Präsidentin Prof. Dr. Anne Friedrichs. Foto: hsg

Kutschmann will ‚Statistisches Denken‘ lehren

Seit dem 1. Januar 2020 ist Dr. Marcus Kutschmann im Department of Community Health (DoCH) an der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) Professor für Forschungsmethoden im Kontext Gesundheit (Schwerpunkt: Quantitative Forschung).

„An der hsg habe ich wieder in größerem Umfang die Möglichkeit, Studierenden solide Kenntnisse quantitativer Methoden zu vermitteln, die für eine seriöse Planung, Durchführung und Auswertung empirischer gesundheitswissenschaftlicher Studien unerlässlich sind. Gerade statistische Verfahren stehen allerdings im Ruf, mitunter schwer verständlich und nicht immer besonders spannend zu sein. Daher sehe ich meine Aufgabe als Hochschullehrer vor allem auch darin, die entsprechenden Inhalte praxisnah und anwendungsorientiert zu unterrichten und aufzuzeigen, dass Statistik sogar Spaß machen kann“, erklärte Kutschmann.

Prof. Dr. Heike Köckler, Dekanin des DoCH, ergänzt: „Wir freuen uns sehr darüber, dass uns Herr Kutschmann mit seiner forschungsmethodischen Expertise bei den zahlreichen wissenschaftlichen Projekten des Departments unterstützen wird.“

Marcus Kutschmann war zuvor im Geschäftsbereich ‚Statistik & Forschungsmethoden‘ des BQS Instituts für Qualität und Patientensicherheit GmbH in Düsseldorf tätig, den er zuletzt auch leitete. Studiert hatte Kutschmann von 1989 bis 1997 Statistik und Biologie an der Universität Dortmund und der Philipps-Universität Marburg. Seine Dissertation schrieb er am Lehrstuhl für Rehabilitationswissenschaften der Fakultät für Medizin der Universität Witten/Herdecke.

Nach seinem Studium arbeitete er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie in Marburg und am Institut für Rehabilitationsforschung Norderney sowie später in der AG ‚Epidemiologie & International Public Health‘ an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld. Im September 2007 wechselte er dann als Projektleiter nach Düsseldorf.

„Wir leben in einer Zeit, in der es – auch im Gesundheitsbereich – zunehmend schwieriger wird, mit unseriös aufbereiteten Zahlen und Graphiken untermauerte ‚Fake News‘ von verlässlichen Informationen zu unterscheiden“, so der Diplom-Statistiker. Er sieht es daher auch als seine Aufgabe, die Studierenden des DoCH im Sinne des mit dem englischen Schriftstellers Herbert George Wells in Verbindung gebrachten Ausspruchs ‚Statistical thinking will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write‘ zu schulen (auf Deutsch: ‚Statistisches Denken wird eines Tages für mündige Staatsbürger ebenso wichtig sein, wie die Fähigkeit zu lesen oder zu schreiben‘).

Der 51-jährige gebürtige Dortmunder lebt derzeit noch in Düsseldorf, wird aber baldmöglichst wieder zurück ins Ruhrgebiet ziehen.