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Prof. Dr. Christian Timmreck, Präsident der Hochschule für Gesundheit, hält die Kooperation aus dem Jahre 2016 plus die Entfristung in Händen. Foto: HS Gesundheit/ck

Gemeinsame Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten mit Fachkräften anderer Gesundheitsberufe

Die Hochschule für Gesundheit in Bochum und die Universität Witten/Herdecke stärken Zusammenarbeit.

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) und die Hochschule für Gesundheit in Bochum haben nach mehr als zehn Jahren einer erfolgreichen Zusammenarbeit ihren Kooperationsvertrag entfristet, der schon im Studium ein besseres Verständnis für das Zusammenwirken unterschiedlicher Disziplinen in den Gesundheitsberufen verankert.

„Es zeigt sich, dass interdisziplinäre Teams im Gesundheitssektor eine Bereicherung für die Patientinnen und Patienten darstellen, weil aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Gesundheitslage analysiert werden kann und so eine ganzheitliche Versorgung gewährleistet wird. Deshalb ist die Kooperation mit der Hochschule für Gesundheit in Bochum eine echte Bereicherung für unsere Studierenden“, erklärte Prof. Dr. Martin Butzlaff als Präsident die Vorteile für die UW/H. Und sein Gegenüber in der Hochschule für Gesundheit, Prof. Dr. Christian Timmreck, ergänzt: „In den gemeinsamen Studienabschnitten lernen die Studierenden, gleichberechtigt mit den Fachkräften der benachbarten Disziplinen zu arbeiten. Dafür benötigen sie ein Bewusstsein für die jeweilige Haltung, das Denken, die Kommunikation und die Aufgabenbereiche der Kolleg*innen aus den anderen Gesundheitsdisziplinen.“

Im Bereich der interprofessionellen Bildung (InterProfessional Education, IPE) kooperiert die Hochschule für Gesundheit seit vielen Jahren mit der UW/H. So gibt es beispielsweise gemeinsame Veranstaltungen, an denen Studierende der primärqualifizierenden Studiengänge Ergotherapie, Hebammenwissenschaft, Logopädie, Pflege und Physiotherapie der Hochschule für Gesundheit gemeinsam mit den Medizin-Studierenden der UW/H teilnehmen. Diese Seminartage sind fest in den Lehrplan integriert und finden abwechselnd in Bochum oder Witten statt.

Der nächste Termin für eine gemeinsame Veranstaltung ist der 21. Mai 2021. Aufgrund der Corona-Pandemie wird online teils in der großen Gruppe und teils in Kleingruppen gearbeitet. An diesem Tag geht es beispielsweise primär um das Thema Schlaganfall – und zwar unter den Herausforderungen eines interkulturellen Kontextes.

„Viel zu lange schon werden die angehenden Akteur*innen in der Gesundheitsversorgung in ihren Silos ausgebildet, was auch ein Grund dafür ist, dass wir kaum sektorenübergreifende Versorgungskonzepte in der Praxis haben. Mit dieser Kooperation haben wir nun etwas etabliert, was selbstverständlich scheint, aber in Deutschland eine Innovation ist. Angehende Mediziner*innen, Pflegefachpersonen, Hebammen sowie Therapeut*innen lernen gemeinsam voneinander, miteinander und übereinander“, betonte Prof. Dr. André Posenau, der an der Hochschule für Gesundheit das interprofessionelle Projekt leitet.

Seit über zehn Jahren arbeiten die damals neu gegründete Hochschule für Gesundheit und die Universität Witten/Herdecke zusammen. Die im Jahr 2016 unterschriebene Kooperation wurde jetzt entfristet. In der Vereinbarung ist geregelt, Lehrende auszutauschen, gemeinsame studentische Fachtagungen zu veranstalten, ein Summer-School-Angebot sowie Ringvorlesungen im Bereich der Weiterbildung zu entwickeln und durchzuführen.

So haben zum Beispiel am 21. April 2021 an einem interprofessionellen Tag 15 Studierende des Studiengangs Humanmedizin der UW/H und 24 erfahrene Hebammen beziehungsweise Studierende des Bachelorstudiengangs ‚Hebammenkunde nachqualifizierend‘ der Hochschule für Gesundheit gemeinsam an einem Modul im virtuellen Format teilgenommen: https://www.hs-gesundheit.de/aktuelles/details/hebammenkunde-nachqualifizierend-trifft-humanmedizin