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Dr. Stephanie Joachim im Forschungslabor, Quelle: Romina Uhrlau, Fotoabteilung, UK Knappschaftskrankenhaus Bochum

Bochumer Wissenschaftlerin erforscht neuen Therapieansatz für das Glaukom

Weltweit gehört das Glaukom („Grüner Star“) zu den häufigsten Ursachen für eine Erblindung. Von dem tückischen, weil schleichend verlaufenden Augenleiden sind in Deutschland rund 800.000 Menschen betroffen.

Die Zahl der Menschen mit Risikofaktoren wie einem erhöhten Augeninnendruck und einer Störung der Blutversorgung des Auges liegt weitaus höher. Durch die Alterung der Gesellschaft wird die Zahl der Betroffenen von dieser neurodegenerativen – also durch den Untergang von Nervenzellen geprägten – Erkrankung weiter zunehmen. Daher ist die Entwicklung neuer Therapiestrategien von großer Bedeutung. Für ihre Forschung auf diesem Gebiet hat Professorin Dr. Stephanie Joachim und ihr Team der Experimentellen Ophthalmologie am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum jetzt eine Forschungsförderung der „Georgius Agricola Stiftung Ruhr“ erhalten.

In ihrem aktuellen Forschungsprojekt untersucht sie, ob eine Hemmung der sogenannten Autophagie vor einem Glaukomschaden an den Sinneszellen der Netzhaut und des Sehnervs schützen kann. Als Autophagie bezeichnet man den Abbau fehlgefalteter und daher nicht mehr funktionierender Proteine in den Zellen des menschlichen Körpers. Dieser Entsorgungsmechanismus funktioniert unter anderem bei neurodegenerativen Krankheiten nicht mehr fehlerfrei und stellt nach Einschätzung von Wissenschaftlern einen potenziellen Ansatzpunkt für eine Therapie dar.

Mit der nun durch die „Georgius Agricola Stiftung Ruhr“ geförderten Studie erhofft sich das Team der Augenklinik, neue Erkenntnisse zum Verständnis der Autophagie als einer Ursache des Glaukoms zu gewinnen. Im Erfolgsfall könnte dies zu neuen Behandlungsoptionen für Glaukompatienten führen, bei denen bislang der Augeninnendruck – der als wichtigster Risikofaktor des Glaukoms gilt – durch Medikamente, Laser oder eine Operation gesenkt wird.

Die Stiftung „Georgius Agricola Stiftung Ruhr“ fördert wissenschaftliche Forschung mit einer berufsgenossenschaftlichen Relevanz und unterstützt auch das Bochumer Projekt mit Personal- und Sachmitteln. Zudem gibt sie dem Team der Universitäts-Augenklinik die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse auf Fachtagungen zu präsentieren.