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Ärzte erfassen 28 Stunden pro Woche Arztbriefe

Knapp 28 Stunden pro Woche benötigen Ärzte im Durchschnitt, um Arztbriefe ihrer Fachkollegen zu sichten und zu erfassen, so das Fazit einer Arbeitsgruppe aus Ärzten und Experten mehrerer Unternehmen. Eine neue, intelligente Softwarelösung automatisiert einen großen Teil dieser Arbeit. Ärztinnen und Ärzte können sich in der so eingesparten Zeit ihren Patienten zuwenden.

Das Modul CLINICAL NOTES wird CompuGroup Medical (CGM) erstmals auf der MEDICA vorstellen, die vom 18. bis 21. November in Düsseldorf stattfindet.

Bis zu 70 Briefe landen wöchentlich auf manchem Arzt-Schreibtisch, die zeitnah gesichtet und in der jeweiligen Patientenakte dokumentiert werden müssen. Das fand eine Arbeitsgruppe heraus, die sich seit 2017 regelmäßig trifft und aus 18 niedergelassenen Medizinern sowie acht Spezialisten von CGM und kooperierenden Unternehmen zusammensetzt. Rund 40.000 Praxen in Deutschland arbeiten bereits mit Systemen, die sich auf das Archivieren und Erfassen von Dokumenten spezialisiert haben. Bereits 2015 bestätigte eine Studie mit dem REFA-Institut, dass die Systeme CGM PRAXISARCHIV und MOVIESTAR fast 50 Prozent der Zeit im Vergleich zur Arbeit an papiergebundenen Dokumenten sparen.
Das neue Modul CLINICAL NOTES wurde in Zusammenarbeit mit dem auf Textmining spezialisierten Projektpartner AVERBIS entwickelt und kann die Zeitersparnis noch einmal deutlich erhöhen. Durch zwei Arbeitsschritte wird es möglich, die relevanten Informationen in medizinischen Dokumenten wie Entlassbriefen auf einen Blick zu erkennen: Im ersten Schritt werden alle archivierten Dokumente einer automatischen Volltexterkennung unterzogen und das Ergebnis als Klartext zusätzlich zum Originaldokument abgelegt. Im zweiten Schritt werden die Klartexte von Arzt- oder Entlassbriefen einer Textanalyse unterzogen.

Die innovative Technologie, die hier Verwendung findet, wird als Natural Language Processing bezeichnet. Sie erlaubt es, aus den Texten eine strukturierte Auflistung aller relevanten Inhalte zu erstellen und wird von AVERBIS bereitgestellt. Mit diesen Analyseergebnissen wird dann im Dokument farblich hervorgehoben, wo die Krankenhaushistorie, die Diagnosen (plus ICD10-Entsprechung), Blutdruckwerte, Medikationen oder Laborwerte zu finden sind. Diese gesammelten Informationen können vom Anwender einfach via Mausklick in die Patientenakte übernommen werden. Außerdem sind alle Dokumente per Schlagwortsuche auffindbar – egal, ob man nach 3,95€ oder „Gangstörung“ sucht, wird man die gewünschten Informationen in Sekundenschnelle finden.

„Es ist uns eine große Freude, das neue Modul auf der diesjährigen MEDICA erstmals dem Publikum vorstellen zu können. Das neue Modul wurde auf vielfachen Kundenwunsch entwickelt und stellt einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung unserer Archivsysteme dar“, betont Daniele Cuocci, General Manager bei der CGM. „Und wir sind sehr stolz, als erster Anbieter in unserer Branche eine so innovative Funktion im Angebot zu haben.“