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v. l. Philip Ridder, Dr. Sandra Bobersky, Priv.- Doz. Dr. Hartmuth Nowak, Marco Kempka, Ina Scharrenbach, Dr. Daniela Hütwohl, Prof. Dr. Holger Holthusen, Christopher Wittmers, Prof. Dr. Michael Adamzik

Künstliche Intelligenz trifft Spitzenmedizin

Ein Blick ins Zukunftslabor der Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum

In Bochum entsteht die Medizin von morgen: Im Zentrum für Künstliche Intelligenz, Medizininformatik und Datenwissenschaften (ZKIMED, ausgesprochen Z-K-I-MED) der Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum trifft modernste KI-Technologie auf Spitzenmedizin – mit dem Ziel, Präzisionsmedizin auf ein noch unerreichtes Level zu heben. Diese wegweisenden Innovationen wollte sich auch die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, Ina Scharrenbach (CDU), nicht entgehen lassen und besuchte das Zentrum persönlich.

„Als Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum haben wir es uns zum Ziel gesetzt, unsere Exzellenzzentren weiter auszubauen. Ein solches Zentrum ist unser ZKIMED und dabei deutschlandweit etwas ganz Besonderes. Wir erforschen und entwickeln hier digitale Lösungen, die zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Gestaltung der Präzisionsmedizin der Zukunft eingesetzt werden können – das hautnah mitzuerleben, begeistert mich immer wieder“, erklärte Prof. Dr. Holger Holthusen, Medizinischer Vorstand der Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum, die einzigartige Bedeutung des 2022 gegründeten Zentrums.

Eine bestmögliche Präzisionsmedizin, in der Mensch und KI zusammenarbeiten: Das ist die Vision des ZKIMEDs. „Wir wollen in der Lage sein, sogenannte digitale Zwillinge zu erschaffen, an denen Behandlungen vorab digital simuliert werden können. So kann eine Patientin oder ein Patient dann passgenau die Behandlung erhalten, die für den Einfall der Genesung am besten ist“, erklärte Priv.-Doz. Dr. Hartmuth Nowak, Ärztlicher Leiter des ZKIMEDs. Er stellte zusammen mit Prof. Dr. Michael Adamzik, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, der Ministerin vor, was genau sich hinter dem ZKIMED verbirgt.

„Die heutige evidenzbasierte Medizin macht alle Menschen auf eine gewisse Art gleich. Menschen reagieren allerdings nicht alle gleich, sondern es greifen unglaublich viele kleine Bausteine in jedem einzelnen Körper ineinander. Somit müssen Menschen individueller betrachtet und behandelt werden, selbst wenn sie formal gesehen dieselbe Diagnose erhalten haben“, so Prof. Dr. Adamzik. Das Team des Zentrums für Künstliche Intelligenz, Medizininformatik und Datenwissenschaften erforscht in diesem Zusammenhang digitale Werkzeuge bis hin zu Algorithmen, die klinische und systembiologische Daten für die patientengenaue Versorgung aufbereiten.

Ministerin Scharrenbach nutzte den Besuch, um sich vor Ort selbst ein Bild von den unterschiedlichen Möglichkeiten klinischer KI zu machen. Im ZKIMED konnte sie nicht nur eine Simulation des digitalen Zwillings am Beispiel einer Sepsis in Augenschein nehmen, sondern auch andere Entwicklungen und Projekte des transdisziplinären Teams. Beispielsweise arbeitet das Zentrum derzeit an einem Chatbot, der das Klinikpersonal im Alltag entlasten soll, indem er auf Knopfdruck geprüfte Informationen aus Leitlinien zu unterschiedlichen Krankheitsbildern und deren Behandlung liefert.

Auch mit der Frage, wie KI die Patientenkommunikation verbessern kann, beschäftigt sich das ZKIMED. Ministerin Scharrenbach lernte bei ihrem Besuch den ersten Roboter des Zentrums kennen, der im Kontext der Beteiligung an der Medizininformatik-Initiative über die Universitätsmedizin Bochum finanziert wird. Dieser wird derzeit dafür ausgebildet, Personen in Wartebereichen des Krankenhauses über die Möglichkeit einer freiwilligen Datenspende für die medizinische Forschung zu informieren und Fragen dazu, aber auch zu KI generell, zu beantworten. Bei ihrem Abschied zeigte sich die Ministerin sichtlich beeindruckt von den Innovationen und transdisziplinären Ansätzen, die das Bochumer Zentrum bereits auf den Weg bringt.

Und auch Marco Kempka zeigte sich als Geschäftsführer des Hauses begeistert über die visionäre Arbeit unter seinem Dach: „Die Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum sind Maximalversorger im Verbund der Knappschaft Kliniken. Als solcher sind wir besonders stolz auf die innovative Arbeit, die in unserem ZKIMED geleistet wird.“

Seit dem 1. Januar 2025 firmiert das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH unter dem Namen Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum GmbH. Damit wird einmal mehr die Zugehörigkeit zum Verbund der Knappschaft Kliniken GmbH deutlich.