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Dr. rer. nat. Johannes Jungilligens, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Neuropsychologe an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum Björn Quast, Commerzbank / Sophia & Fritz Heinemann-Stiftung, Copyright: Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum

Dr. Johannes Jungilligens erhält renommierten Forschungsförderungs-Preis der Sophia & Fritz Heinemann Stiftung

Dr. Johannes Jungilligens, Wissenschaftler und Neuropsychologe an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum, wurde mit dem Forschungsförderungs-Preis der Sophia & Fritz Heinemann Stiftung ausgezeichnet. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird jährlich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum verliehen, die mit ihren Arbeiten besondere wissenschaftliche Leistungen erbringen.

Dr. Jungilligens überzeugte die Jury mit seinem innovativen Forschungsprojekt “Kontrollverlust verstehen: Die Neurobiologie der arousalsbedingten Enthemmung und Dissoziation bei dissoziativen Anfällen”. Dissoziative Anfälle, auch bekannt als funktionelle oder psychogene nicht-epileptische Anfälle, stellen ein komplexes und bislang unzureichend verstandenes und behandeltes neuropsychiatrisches Leiden dar. Ziel des Projekts ist es, die Rolle des Locus coeruleus bei der Entstehung dieser Anfälle zu untersuchen. Erste Ergebnisse deuten auf signifikante Unterschiede in der Arousal-Reaktion und der motorischen Kontrolle zwischen Patient*innen und gesunden Kontrollpersonen hin.

Die Forschung von Dr. Jungilligens könnte neue therapeutische Ansätze für die Behandlung dissoziativer Anfälle und verwandter neuropsychiatrischer Erkrankungen, wie der posttraumatischen Belastungsstörung, eröffnen. Der translationale Wert dieser Studie liegt insbesondere in der potenziellen Entwicklung neuer Behandlungsmethoden, wie zentral wirkender Betablocker oder pupillenbasierter Biofeedback-Techniken zur Selbstregulierung des Arousals.

Die öffentliche Verleihung des Preises fand im Rahmen der FoRUM Tagung am 13. November 2024 statt. Die Sophia & Fritz Heinemann Stiftung, benannt nach dem ehemaligen Bochumer Bürgermeister Fritz Heinemann und seiner Gemahlin, fördert und unterstützt Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Humanmedizin, vorrangig an der Medizinischen Fakultät in Bochum.

Dr. Johannes Jungilligens ist – mit einer Unterbrechung für einem Forschungsaufenthalt an der renommierten Harvard Medical School – seit 2016 als Wissenschaftler und Neuropsychologe an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Neurobiologie und Neuropsychologie dissoziativer Anfälle. Er hat bereits zahlreiche wissenschaftliche Publikationen in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht und ist ein aktives Mitglied der wissenschaftlichen Gemeinschaft.