News

Nachrichten > Neue Generation der OP-Roboter startet in Bochum

Neue Generation der OP-Roboter startet in Bochum

Vor wenigen Jahren hat der Siegeszug der Roboter im Operationssaal begonnen. Nun steht ein Generationswechsel an, der durch eine bisher nicht gekannte Flexibilität des Roboters sowohl für den Chirurgen als auch für den Patienten erhebliche Vorteile bringt.

Der deutschlandweit erste Roboter dieser Generation mit dem Namen „Hugo RAS“ (Roboter Assisted Surgery) ist nun im St. Josef-Hospital (Katholisches Klinikum Bochum) mit zwei erfolgreich verlaufenden Operationen in Betrieb gegangen.

Die wesentlichen Merkmale des neuen Robotersystems: Die Chirurgen können sich in der Bedienung der Greifarme freier bewegen als bisher und brauchen den Kopf nicht, wie bisher, starr in der Konsole zu halten, was zum Teil belastend war. Dadurch wird auch eine offene direkte Kommunikation mit den begleitenden Ärzten und dem OP-Pflegeteam möglich, was ebenfalls die Sicherheit für den Patienten erhöht. Während des Eingriffs hat man von der Operationsstelle ein überdimensionales Bild vor sich, das um das Zehnfache vergrößert ist. Mit dem Fuß kann er den Winkel des Bildes je nach Bedarf verändern. Die Beweglichkeit der Roboterinstrumente haben im Vergleich zu menschlichen Gelenken das zweifache an Freiheitsgraden und können dadurch im Inneren des Körpers in jede gewünschte Richtung variiert werden. Der Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Prof. Waldemar Uhl versichert: „Wir treten mit dieser Robotergeneration in eine neue Ära in der Bauchchirurgie ein. In unserem gerade erst in Betrieb genommenen modernen OP-Saal ist der Hugo nun das i-Tüpfelchen, das unsere minimal-invasive Chirurgie exzellent ergänzt. Diese neue Technologie bringt Vorteile für das Operationsteam, von dem vor allem die Patienten durch die Präzisionschirurgie und schnellere Erholung nach dem Eingriff profitieren

Der Medizinische Geschäftsführer des KKB Prof. Christoph Hanefeld zur Bedeutung dieser Innovation: „Technologisch auf der Höhe zu sein, ist für eine Universitätsklinik unerlässlich. Erst vor einem Jahr haben wir unsere digitalen Operationssäle in Betrieb genommen. Nun folgt mit dem Roboter der neuesten Generation der nächste wichtige Schritt.“

Ein weiterer wichtiger Aspekt des neuen OP-Roboters ist die Modularität, die Möglichkeit am Operationstisch mit verschiedenen Komponenten. zu arbeiten. „Mit Hugo haben wir ein flexibles, modulares System, das den individuellen Bedürfnissen bei einer OP angepasst werden kann. Der Roboter fungiert als echter Kollege im OP-Saal und wir freuen uns, dass das Katholische Klinikum Bochum die ersten Operationen mit unserem Hugo in Deutschland erfolgreich durchgeführt hat“, ergänzt Jörg Vollmann, Senior Business Director Surgical Innovations, Medtronic GmbH.

Bisher wurden OP-Roboter überwiegend für urologische und gynäkologische Operationen eingesetzt. Die neue Generation, entwickelt von der Firma Medtronic, hat mehr Reichweite und erlaubt es, auch größere Flächen in unterschiedlichen Ebenen des Bauchraums zu operieren. Die Zulassung in Europa für die Bauchchirurgie ist im 4. Quartal 2022 erfolgt. „Wir haben Grund zur Hoffnung, dass robotergesteuerte Operationen den Durchbruch nun auch bei viszeralchirurgischen Eingriffen schaffen und mit Standardisierung die Ergebnisse für Patienten verbessern werden“, betont der Leitende Oberarzt und Sektionsleiter Robotik im St. Josef-Hospital, Prof. Orlin Belyaev.