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Hämodialysegeräte für Gesundheitseinrichtungen auf dem Prüfstand

Mit eigenen Produkttests möchte die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) die Anschaffung von Geräten fördern, die für Beschäftigte leicht und sicher zu bedienen sind. Im neuesten BGW test wurden Hämodialysegeräte auf ihre Gebrauchstauglichkeit untersucht.

Im Fokus: Ergonomie

Hochtechnisierte Geräte reinigen täglich das Blut etlicher Dialysepatientinnen und -patienten. Doch ihre Ergonomie – und damit ein wichtiges Kaufkriterium für Dialysezentren – wurde bisher kaum verglichen. Ergonomische Defizite erschweren die Arbeit der Beschäftigten, stören den Behandlungsprozess und führen zu unnötigen Belastungen. BGW test nahm dies zum Anlass, die Geräte eingehend zu untersuchen.

Auf Grundlage einer Markt- und Literaturrecherche wurden sieben marktrelevante Dialysegeräte ausgewählt. Ein für die Untersuchung von Medizinprodukten speziell qualifiziertes Prüfinstitut testete im Auftrag der BGW die Bedienbarkeit und Anwenderzufriedenheit sowie die körperliche Belastung beim Manövrieren und Aufrüsten der Geräte.

So wurde getestet

Der Praxistest zur Bedienbarkeit erfolgte durch Beschäftigte in der Dialyse: Geräte aufrüsten, eine simulierte Dialyse durchführen, das Gerät wieder abrüsten und reinigen. Zudem galt es einen ausgelösten Alarm zu beheben. Schwierigkeiten zeigten sich besonders beim Auf- und Abrüsten. Ein häufiger Grund für Bedienfehler: Jeder Hersteller hat seinen eigenen Standard. Zusätzlich mussten die Testpersonen Fragebögen zur Zufriedenheit mit den Geräten beantworten. Optimierungspotenziale sahen sie unter anderem bei Displaygestaltung, Menüführung, Reinigung und dem erforderlichen Kraftaufwand.

Der Kraftaufwand wurde außerdem objektiv im Labor untersucht: Messungen erfassten, wie viel Kraft beim Schieben und Ziehen aufgebracht werden muss sowie die Handkräfte und Handaktivitäten beim Aufrüsten. Zusammengefasst werden diese Aspekte im Bewertungspunkt „Körperliche Belastung“. Diese ist bei allen getesteten Geräten „befriedigend“. Im Labor zeigte sich, dass Hämodialysegeräte nicht für lange Transportwege ausgelegt sind. Auch beim Aufrüsten am Arbeitsplatz wirken teilweise hohe Hand-Arm-Belastungen auf die Beschäftigten.

Nur ein Gerät ist „gut“

Insgesamt schnitt die Fresenius 6008 beim BGW test mit der Gesamtnote „gut“ am besten ab. Das Gerät erfordert zwar den höchsten Kraftaufwand beim Schieben und Ziehen, punktet aber mit guter Bedienbarkeit und sehr guter Anwenderzufriedenheit. Fünf weitere Hämodialysegeräte sind dicht beieinander und erreichten das Ergebnis „befriedigend“, ein Gerät erhielt die Bewertung „ausreichend“.

Nach den Tests zu Pflegedokumentationssoftware und mobilen Personenliftern ist dies der dritte BGW test, weitere Tests folgen. Mehr Informationen und die Broschüre mit den Testergebnissen gibt es unter www.bgw-online.de/test.